Jaheswechsel 2022/2023
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- Erstellt am 30. Dezember 2022
In vielen Barockkirchen hängt vorn, mitten im Altarraum, eine Uhr. Sie ist da angebracht, nicht um kontrollieren zu können, wie lange die Andacht oder Predigt dauert. Die Uhr soll daran erinnern, dass Gott uns die Zeit geschenkt hat, unsere Lebenszeit. Sie ist Geschenk, Auftrag und kostbares Gut zugleich.
Wir schauen heute zurück. Wir erinnern uns noch einmal an Ereignisse des vergangenen Jahres, die für uns wichtig waren. Wir erinnern uns und verinnerlichen sie; wir versuchen, soz. das Innere der äußeren Ereignissen zu erspüren: von dem, was wir geplant haben und uns gelungen ist; und von dem, was uns überrascht hat und geschenkt wurde.
Wir blicken dann auch in die Zukunft, auf unsere Pläne und Vorsätze wie auch auf das, was unerwartet auf uns zukommen mag. Bei diesem doppelten Blick rückwärts und vorwärts wird uns wieder bewusst, dass unser Leben nicht in unserer Hand allein liegt, dass jemand anders seine Hand dabei im Spiel hat. Hl. Augustinus (+430) fasste es in Worten: „Aus Gottes Hand empfing ich mein Leben, unter Gottes Hand gestalte ich mein Leben. In Gottes Hand gebe ich mein Leben zurück".
So ist für uns, Christen, der Jaheswechsel eine Gelegenheit, in Stille vor Gott hinzutreten und ihm dieses alte Jahr mit all seinen Ereignissen anzuvertrauen: Wofür möchte ich Gott in diesem Jahr 2022 besonders danken...? Für welche Menschen..., für welche Ereignisse...? Wofür möchte ich Gott, meine Mitmenschen besonders um Verzeihung ersuchen...? Worum möchte ich Gott in den letzten Stunden dieses Jahres besonders bitten...?
Wir danken dir für die Tage des Glücks, der Freude und des Erfolges.
Wir erinnern uns auch an die schweren Stunden des Leides, der Enttäuschung und der Tränen.
Geh mit uns ins Neue Jahr. Bleibe bei uns alle Tage und sei uns nahe durch deinen Sohn, Jesus Christus, im Heiligen Geist, heute und alle Tage bis in Ewigkeit. Amen.