In dankbarer Erinnerung an Herrn Winfried Lipscher (1938-2024)

Liebe Gemeinde,
Liebe Gäste,

In der Nacht vom Donnerstag auf Freitag (08/09. Februar 2024) ist in Berlin im Alter von 85 Jahren Herr Winfried Lipscher gestorben. Er war ein katholischer Theologe und Diplomat und gemeinsam mit seiner Frau Brigitte Watterkot Gründer unserer deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Warschau.

Winfried Lipscher wurde am 7. Juni 1938 in Wartenburg (heute Barczewo bei Olsztyn) als deutscher Ermländer in damaligen Ostpreussen geboren. Nach dem Krieg besuchte er eine polnische Schule bis die Famile 1957 nach Deutschland umsiedeln musste. Nach der Abitur hat er in Münster Theologie studiert, wo er u.a. die Vorlesungen bei Prof. Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI, besuchte.

Herr Lipscher gehörte zu den Unterzeichnern des Appells des Bensberger Kreises im Jahr 1968, der die Deutschen zur Versöhnung und Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze aufrief. Ab 1971 arbeitete er im Auswärtigen Amt. Als Dolmetscher und später als Leiter der Dolmetscher Abteilung war er immer wieder an der Botschaft der BRD in Warschau tätig. In der kommunistischen Zeit spielte er hinter den Kulissen eine wichtige Rolle bei den Kontakten zwischen der Kirche in Polen und der deutschen Regierung. Von 1980 bis 1984 arbeitete er am Deutschen Polen-Institut in Darmstadt. Sein Leben lang engagierte sich Herr Lipscher für die deutsch-polnische Aussöhnung.

Nach Gesprächen mit Kardinal Glemp gründete er gemeinsam mit seiner Frau Brigitte die deutschsprachige katholische Gemeinde in Warschau, die für viele deutschsprachige Katholiken bis heute Heimat im Glauben bietet.

Mit grosser Dankbarkeit denken wir an ihn. Wir beten um ewigen Frieden für ihn und Trost für seine Frau und Familie.

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