Du bist mein geliebtes Kind

Liebe Gemeinde,
Liebe Gäste,

viele von uns sind irgendwann Augenzeugen einer Taufe gewesen: glückliche Eltern, aufgeregte Paten, stolze Großeltern und festlich gestimmte Gäste. Im Mittelpunkt der Täufling, über den das Taufwasser ausgegossen wird und die sakramentalen Worte gesprochen werden: "Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes".

Nichts desgleichen bei der Taufe Jesu, die wir am Sonntag nach dem Epiphaniefest zum Abschluß des Weihnachtskreises feiern. Stattdessen aber offener Himmel, der Geist wie eine Taube und die Stimme von Himmel... (MK 1, 9-11). Es ist das erste Ereignis im öffentlichen Leben Jesu, von dem alle vier Evangelisten erzählen. Als Jesus etwa dreißig Jahre alt war, verließ er Nazaret, begab sich zu Johannes an den Fluß Jordan und ließ sich taufen. 

"Mit dem Fest der Taufe Jesu setzt sich die Reihe der Offenbarungen des Herrn fort, die an Weihnachten mit der Geburt des fleischgewordenen Wortes in Betlehem begann, das Maria, Josef und die Hirten in der Einfachheit der Krippe anbeteten, und die in der Epiphanie eine wichtige Etappe gefunden hat, als sich der Messias durch die Sterndeuter allen Völkern zeigte. Heute offenbart sich Jesus am Ufer des Jordan dem Johannes und dem Volk Israel. Es ist das erste Mal, daß er als erwachsener Mann, nachdem er Nazaret verlassen hat, in der Öffentlichkeit erscheint. (...) Am Fluß Jordan offenbart sich Jesus in einer außergewöhnlichen Demut, welche die Armut und die Einfachheit des in der Krippe ruhenden Kindes in Erinnerung ruft, und nimmt die Haltung vorweg, mit denen er am Ende seiner Tage auf Erden dazu kommen wird, die Füße der Jünger zu waschen und die schreckliche Erniedrigung des Kreuzes zu erfahren. Der Sohn Gottes, er, der ohne Sünde ist, stellt sich mitten unter die Sünder, er zeigt, daß Gott dem Weg der Umkehr des Menschen nahesteht. Jesus nimmt die Last der Schuld der ganzen Menschheit auf seine Schultern, er beginnt seine Sendung, indem er an ihre Stelle tritt, an die Stelle der Sünder, in der Perspektive des Kreuzes". (Benedikt XVI, Predigt am Fest der Taufe des Herrn, 10. Januar 2010)

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt (Joh 1,14)

Liebe Gemeinde,
Liebe Gäste,

Kein Kindlein in der Krippe, kein Stall, keine Hirten auf den Feldern, keine Engel, kein Wort von Maria oder Josef... Nichts, gar nichts von all den Einzelheiten, die wir aus den Berichten über die Geburt Jesu bei Lukas oder Matthäus kennen. Und trotzdem ein Weihnachtsevangelium durch und durch. Der Evangelist Johannes erzählt von der Menschwerdung Gottes in Bildern und Symbolen. Der Kern seiner Aussage: Gott, der vor aller Zeiten war und durch den alles geworden ist, ist jetzt Fleisch geworden und hat unter den Menschen sein Zelt aufgestellt. Er kam voller Leben mitten in die Welt und seine Botschaft wurde zum Licht, das alle dunkle Ecken der Erde erhellt. Der Vater hat seinen Sohn in das Dunkel der Welt hineingesprochen. In diesem Wort ist ein neuer Anfang in der Geschichte Gottes mit den Menschen gesetzt. Wir sind ein Teil dieser Geschichte...

 

Sterndeuter - Drei Könige aus dem Morgenland. Sie kommen!

Liebe Gemeinde,
Liebe Gäste,
 
ikonka Sterndeuter 2021am 6. Januar, feiern wir Dreikönigsfest. Im biblischen Text bei Matthäus ist von Weisen oder Sterndeutern die Rede. Im Laufe der Geschichte sind aber die Weisen (vor allem im Zusammenhang mit Ps 72,10 und Jes 60,3) als Könige gedeutet worden. Die Gaben, die sie dem Jesuskind bei ihrer Ankunft darreichen, sind Weihrauch, Gold und Myrrhe. Diese Geschenke haben eine symbolische Bedeutung. Gold, das nach alten Überlieferung Melchior bringt, ist ein überaus kostbares Geschenk, das eines Königs würdig ist. Der Weihrauch, die Gabe des Balthasar, hingegen wird in liturgischen Handlungen verwendet und deutet auf die Göttlichkeit der beschenkten Person hin. Die Myrrhe wiederum ist ein in der Heilkunst und zum Einbalsamieren von Toten benutztes Mittel, das auf den Tod und die Auferstehung Christi verweist, und wird von Caspar überreicht.

Drekönigsfest wird liturgisch als Epiphaniefest bezeichnet. „Epiphanie" bedeutet im Griechischen „Sichtbarwerden, Erscheinung". Für uns beschreibt die Epiphanie die Erscheinung des Herrn vor den heidnischen Völkern, die in den Drei Weisen aus dem Morgenland vertreten werden. Gott, der Mensch geworden ist, gibt sich nicht nur den Hirten von Betlehem sondern auch ganz "fremden" Menschen aus fernen Ländern zu erkennen. In der sichtbaren Gestallt des Erlösers dürfen nicht nur das auserwählte Volk, sondern auch die Heiden, Gott in seiner Herrlichhkeit erkennen. Gott will für Menschen aller Völker, Rassen, Sprachen, Nationen und Kulturen ein Retter und Erlöser sein. Allen will er sein Leben in Fülle schenken. Er macht keine Ausnahmen.

Im deutschsprachigen Raum ist dieses Fest seit mehreren Jahrzehnten mit der Sternsingeraktion verbunden. Die Kinder, verkleidet als Drei Könige denen ein Sternträgerer voraus eilt, sind unterwegs von Haus zu Haus, von Tür zu Tür und bringen mit ihrem Gebet und Gesang Gottes Segen in unsere Häuser. Sie sammeln dabei Spenden für andere Kinder, denen es nicht so gut geht, wie uns. Diesmal geht um Kinder in der Ukraine. Zwar machen die vielen Coronabedingte Einschrenkungen die Aktion der Sternsinger nicht einfach, aber auch nicht unmöglich. Was und wie es machbar ist erfahren Sie unter https://www.sternsinger.de/ Lassen Sie sich von der Phantasie und dem Mut der Kinder anstecken. Derartige Ansteckung wird in der Coronazeit sogar herzlich empfohlen. Sie bringt keine Gefahr mit, eher umgekehrt: den Segen. Jeder kann Segen anderen bringen. Jeder kann zum Segen für andere werden. Daran kann uns nichts hindern...

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Einen guten Rutsch!

Liebe Gemeinde,
Liebe Gäste,

"Ich dachte, 2020 wird das Jahr, in dem ich alles bekomme, was ich wollte. Jetzt weiß ich, dass 2020 das Jahr ist, in dem ich alles schätze, was ich habe" - derartige Sprüche sind seit einigen Tagen unterwegs im Netz. Viele machen eine Art Abrechnung mit dem besonderen Jahr 2020. Als Christen versuchen wir auf die vergangenen Monate und Tage im Licht des Glaubens zu schauen. Wir erinnern uns dankbar an alle Gottes Spuren in unserem Leben und im Leben unserer Familien.

Wir danken Gott, unserem Vater, denn er hat uns ins Leben gerufen, Er lässt uns nie allein auf unserem Weg. Wir danken ihm für das vergangenen Jahr mit allem Schönen und Guten, mit Freuden und Erfolgen, aber auch mit schweren Stunden und mit Leiden. Wir danken ihm, dass wir Schwierigkeiten mit seiner Hilfe durchstehen konnten. Denn die Erfahrung des Glaubens sagt uns: Er bringt Ruhe in unsere Stürme, denn mit Gott geht das Leben nie zugrunde.

Keiner von uns weiß, was uns das kommende Jahr 2021 bringt. Aber der Glaubenssinn sagt uns, was unsere Vorfahren schon in einen Spruch geschmiedet haben: "Wechselnde Pfaden, Schatten und Licht - alles ist Gnade fürchte dich nicht". In dieser Zuversicht bestärkt uns Dietrich Bonhoeffer, der in der Todeszelle am Heilig Abend an seine Eltern schreibt: "Von guten Mächten wunderbar geborgen erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag". Wenn wir uns dieses Glaubensbekenntnis zu eigen machen, dürfen wir vertrauensvoll in die Zukunft blicken.

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